
2021-08-19
Ricardo – Partner von Naturkost Übelhör in Mexiko
Ricardo, wie verlief Ihr Werdegang in der Landwirtschaft?
Ich bin 1994 klein mit dem Anbau von Mais, Agave und Chia für den nationalen Markt eingestiegen. Zu meinem Hauptberuf habe ich die Landwirtschaft erst vor 19 Jahren gemacht. Vor 15 Jahren habe ich dann den Schwerpunkt auf Chia gelegt. Vor 12 Jahren habe ich begonnen, Naturkost Übelhör mit Chia zu beliefern. Dies geschah durch die Kooperative, über welche ich damals meine erzeugten Rohstoffe vertrieben habe. Seit drei Jahren bin ich direkter Vertragspartner von Naturkost Übelhör.
Wie groß ist Ihr Betrieb heute?
Für die Chiasamen in Bioqualität bewirtschaften wir mit zwölf Mitarbeitern 250 Hektar. Pro Jahr ernten wir etwa 200 Tonnen.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Naturkost Übelhör?
Wir schließen jedes Jahr sehr faire Verträge ab. Übelhör gibt uns die Sicherheit, dass wir unsere Ernte auch garantiert verkaufen können. Das ist wichtig, denn unsere Produktionskosten haben sich durch den Bio-Anbau deutlich erhöht. Naturkost berät uns in Bezug auf den ökologischen Anbau der Kulturpflanzen, zu neuen Technologien und Verfahren in der Landwirtschaft. Übelhör kann sich wiederum darauf verlassen, dass wir gewissenhaft an einer guten Bioqualität der Chiasamen arbeiten und die Zertifizierungskriterien einhalten. Wir planen eine geeignete Fruchtfolge und arbeiten sehr gründlich. Wir arbeiten wirklich Hand in Hand, aber unsere Beziehung geht über das Geschäftliche hinaus. Zwischen uns und den Mitarbeitern von Naturkost Übelhör hat sich eine Freundschaft entwickelt.
Unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten betrachtet: Was motiviert Sie?
Es ist uns ein Anliegen, Produkte anzubieten, die frei von Pestiziden ist. Wir gehen freundlich mit dem Land um. Beispielsweise bereiten wir den Boden mit einem speziellen Kompost für ökologische Kulturen vor. Seit einigen Jahren ist uns bewusst, wie wichtig es ist, mit Bienen zu arbeiten, um die Ernte zu verbessern. Wir bringen deshalb Bienenstöcke zu den Chia-Feldfrüchten, damit die Insekten die Pflanzen bestäuben. Gleichzeitig produzieren wir Honig und bauen damit ein neues Geschäftsfeld auf. Der soziale Aspekt liegt uns ebenfalls am Herzen. Durch sichere Jobs leisten wir einen Beitrag, um die Lebensqualität unserer einheimischen Mitarbeiter und ihrer Familien aufrechtzuerhalten.
Wie wirkt sich der Klimawandel auf Ihre Arbeit aus?
Die Natur verändert sich. Stürme werden unberechenbarer; die wetterbedingte Unsicherheit nimmt mit jeder Ernte ein wenig zu. Bisher hat uns der Klimawandel noch nicht wesentlich beeinflusst, aber was kurzfristig passieren könnte, finden wir besorgniserregend. Wir haben festgestellt, dass das letzte Erntejahr schon deutlich trockener ausgefallen ist. Aus diesen Gründen versuchen wir alles, um dem Planeten zu helfen.
Welche Pläne verfolgen Sie, welche Investitionen sind geplant?
Im Jahr 2019 haben wir eine Einzelkornsämaschine und größere Traktoren gekauft, um die Produktion von Chia ausweiten zu können. Wir wollen weiter wachsen, noch wettbewerbsfähiger werden und ein Erbe für unsere Kinder schaffen, damit auch sie weiter in der Landwirtschaft arbeiten können.



